Mais im Hundefutter – harmlos oder schädlich?
Inhaltsübersicht
Mais, Maismehl und Maiskleber im Hundefutter
Ist der Verzehr von Mais für Hunde unbedenklich? Und ist es wirklich ratsam, ein Hundefutter mit diesem weit verbreiteten Getreide zu füttern? Mais muss nicht zwangsläufig ein Risiko für die Gesundheit des Hundes sein, aber er KANN durchaus problematisch sein.
Zahlreiche Hundefutter (vor allem Trockenfutter) bestehen zum größten Teil aus Getreide, wozu auch sämtliche Zutaten auf Maisbasis zählen.
Dürfen Hunde Mais fressen?
Die kurze Antwort lautet: Grundsätzlich ja, Hunde dürfen Mais fressen.
Mais enthält eine Menge Nährstoffe, wie z.B. Vitamin A, E und B-Vitamine sowie viele Mineratlstoffe. Außerdem sind im Mais viele Ballastoffe enthalten, die dabei helfen, die Verdauung zu regulieren. Getrockneter Mais hat von allen Getreiden den höchsten Kaloriengehalt, nämlich ca. 350 Kcal je 100g.
Vorausgesetzt, dein Hund ist nicht allergisch dagegen (dazu später mehr), darf er ab und zu mal etwas Mais, z.B. maishaltige Leckerchen, fressen. Auch ganze gekochte oder auch rohe Maiskörner können von Hunden gefressen werden – sie kommen allerdings hinten wieder im Ganzen raus. Dasselbe gilt für Popcorn (ohne Aroma und ohne Fett natürlich).
Lediglich ganze Maiskolben sollte ein Hund nicht fressen, da der faserige Stängel sehr schwer verdaulich ist und im schlimmsten Fall eine Verstopfung verursachen kann.
Welche Nachteile hat Mais für Hunde?
Mais in größeren Mengen ist aus folgenden Gründen nicht gut für Hunde:
- Hunde können Mais nur sehr schwer verdauen und scheiden fast die Hälfte davon wieder unverdaut aus. Deshalb können sie gar nicht alle Nährstoffe aus dem Mais aufnehmen.
- Mais kann den Serotoninhaushalt des Hundes stören und bei manchen Hunden sogar vorhandene Verhaltensprobleme verstärken.
- Neben Weizen, Rindfleisch und Milchprodukten gehört Mais zu den häufigsten Allergenen bei Hunden
- Häufig wird gentechnisch veränderter Mais für die Tierfutterherstellung verwendet. Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht absehbar.
Mais als Zutat im Hundefutter
Mais in Maßen und als Leckerchen gegeben ist in Ordnung. Als Zutat im Hundefutter ist Mais nicht wünschenswert.
Einige „Fachleute“ stimmen dieser Aussage nicht zu. Wenn man aber mal genauer hinschaut, haben diese Personen oft irgendeine Verbindung zu Futtermittelherstellern, die Mais verwenden oder es ist schlicht und einfach Unwissenheit.
Doch warum sollte eine Zutat wie Mais, die voller Nährstoffe ist, nicht auf dem täglichen Speiseplan unserer Hunde stehen?
Dazu müssen wir einen genaueren Blick darauf werfen, wie Mais bei der Herstellung von Hundefutter verwendet wird und warum in vielen (Trocken-)Futtersorten Mais enthalten ist.
Ist Mais nur ein billiger Füllstoff?
Wenn ein Futtermittelhersteller viele billige Füllstoffe ins Futter gibt, muss er weniger für die teuereren Zutaten wie Fleisch, Obst und Gemüse bezahlen. Und Mais, vor allem gentechnisch veränderte und pestizidbelastete Sorten, ist sehr billig. Durch die Zugabe vom Mais werden also letztendlich die Gesamtproduktionskosten deutlich gesenkt und das Unternehmen macht mehr Gewinn.
Wenn das Futter deines Hundes mit Mais aufgefüllt ist, dann fehlen ihm in seiner täglichen Ernährung wichtige Bestandteile: Tierisches Eiweiß und hochwertige Fette.
Die Mais-Tricks vieler Futterhersteller
Es gibt einige Tricks der Futtermittelindustrie, um ein Futter wertvoller aussehen zu lassen, als es tatsächlich ist. Einer davon ist das Zutaten-Splitting, welches bei Mais sehr häufig angewandt wird.
Bekanntermaßen werden auf der Zutatenliste für Futter die verwendeten Inhaltsstoffe nach der enthaltenen Menge aufgeführt. D.h. dass die am meisten verwedeten Zutaten ganz oben erscheinen. An den ersten Stellen sollten die für den Hund werstvollsten Zutaten stehen, wie z.B. Fleisch.
Ein Futtermittelhersteller weiß in der Regel, dass einige Kunden auf die Zusammensetzung des Futters achten, die natürlich an oberster Stelle nicht „Mais“ sehen möchten. Was kann er also machen, um mehr minderwertige (billige) als hochwertige (teure) Zutaten verwenden zu können?
Ganz einfach: Anstatt nur „Mais“ zu verwenden, kann er ihn in verschiedene verarbeitete Bestandteile splitten. Auf diese Weise erscheint die tatsächliche Mais-Menge an mehreren Position der Zutatenliste. So erscheint Mais zwar häufig hinter den qualitativ hochwertigeren Zutaten, ergibt aber in Summe gerechnet (wenn überhaupt Mengenangaben gemacht werden) oft die Hauptzutat.
Häufig verwendete Hundefutter-Inhaltsstoffe auf Maisbasis
Verarbeiteter Mais kann im Hundefutter auf verschiedene Arten vorkommen:
Maiskeimmehl
Getrockenete und gemahlene Maiskeime und andere Teile des Maiskorns, denen zuvor das Maisöl entzogen wurde. Maiskeimmehl ist ein preiswertes Nebenprodukt aus der Maiskeimöl-Gewinnung. Es ist zwar proteinreich, wird aber vor allem als günstiger Füllstoff im Hundefutter verwendet.
Maiszellulose
Mittels eines chmischen Prozesses wird die Maiszellulose aus den Zellwänden des Maiskorns gewonnen. Sie hat keinerlei Nährwert und wir oft in minderwertigem Hundefutter verwendet, um mehr Masse zu erzeugen.
Maiskleber
Auch hier wieder ein Nebenprodukt (um nicht zu sagen Abfallprodukt) aus der Lebensmittelproduktipon. Im Hundefutter dient es vor alle als Bindemittel und hat nur einen sehr geringen Nährwert.
Maisklebermehl
Ein Rückstand aus der Gewinnung von Maisstärke oder Maissirup. Hier hadelt es sich um getrocknete Maisrückstände, denen zuvor ein großer Teil des Keims und der Stärke entfernt wurde. Im Hundefutter kommt Maisklebermehl vor allem als Bindemittel und Proteinquelle zum Einsatz.
Maiskleie
Bei Maiskleie handelt es sich um die äußere Hüle des Maiskorns. Ein preisgünstiger Füllstoff, der dem Hundefutter mehr Masse gibt.
Maissirup
Dieser Sirup wird aus Maisstärke hergestellDieses billige Süßungsmittel ist süßer als Zucker und verursacht, ähnlich wie raffinierter Zucker, Blutzuckerspitzen und trägt zu Diabetes und Gewichtszunahme bei. Außerdem macht er süchtig, und je mehr ein Hund davon verzehrt, umso mehr entwickelt er eine Vorliebe für alles, was zuckersüß schmeckt.
Zusätzlich zu diesen verarbeiteten Maiszutaten findet man auf der Zutatenliste vieler Hundefutter auch Begriffe wie „Vollkornmais“ oder „gemahlener Mais“ Auch „Maismehl“ ist häufig zu sehen, das ist einfach getrockneter und gemahlener Mais.
Pflanzliches Protein vs. tierisches Protein
Mais enthält, wie alle Getreidearten, auch Proteine. Durch die industielle Verabeitung ist es sogar möglich, die proteinreicheren Teile der Maiskörner abzutrennen und isoliert weiterzuverarbeiten. So wird dann der Gesamtproteingehalt des Hundefutters erhöht, ohne dass mehr Fleisch hinzugefügt werden muss.
Im Körper werden die Proteine dann in Aminosäuren aufgespalten. Hunde sind überwiegend Fleischfresser und ihr gesamtes Verdauungssystem ist darauf ausgerichtet, die im Fleisch befindlichen Aminosäuren zu verwerten. Tierisches Protein enthält alle essentiellen Aminosäuren in den gleichen Mengen. Essentiell bedeutet, dass sie vom Hundeorganismus nicht selbst hergestellt werden können und mit derNahrung zugeführt werden müssen.
Anders sieht das bei pfanzlichen Aminosäuren aus. In den meisten pflanzlichen Eiweißquellen sind nicht alle Aminosäuren in den erfoderlichen Mengen enthalten. Deshalb fehlt es Hunden, die überwiegend mit pflanzlichen Proteinen gefüttert werden, an bestimmten essenziellen Aminosäuren.
Pflanzliche Proteine können vom Hundekörper nur schwer verdaut werden. Durch ihren, für überwiegende Fleischfresser typischen, kürzeren Darm haben sie schwierigkeiten, pflanzliche Proteine richtig zu verdauen. Dadurch nehmen sie noch weniger Aminosäuren auf.
Mais-Allergien
Nicht nur der Mangel an wichtigen Nährstoffen macht eine maislastige Fütterung problematisch. Hunde können auf jede Art von Futterbestandteilen, mit denen sie in Berührung kommen, eine Allergie entwickeln. Verarbeiteter Mais ist dabei ein sehr häufiger Verursacher solcher Nahrungsmittel-Allergien bei Hunden.
Je länger ein Hund verarbeiteten Mais frisst, umso mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Allergie dagegen entwickelt. Und da Mais eine sehr häufige Zutat in Hundefutter ist, entwickeln viele Hunde mit der Zeit eine Allergie dagegen.
Eine solche Futtermittelallergie ist leider nicht so leicht zu erkennen. Oft treten über Jahre scheinbar unzusammenhängende Gesundheitsprobleme auf, bevor erkannt wird, dass die Probleme durch das Futter verursacht werden.
Häufige Anzeichen für eine Futtermittel-Allergie
- Juckende Haut mit übermäßigem Kratzen und Pfotenknabbern
- Haarausfall
- Hot-Spots (feuchte Wunden mit Haarausfall)
- Hautinfektionen
- Ohrenentzündungen
- Hefepilzinfektionen
- Niesen
- Starke Blähungen
- Durchfall
- sehr große Kotmengen
Ob ein Hund eine Mais-Allergie hat, lässt sich am besten mit einer Ausschlussdiät feststellen.
Fazit zum Thema Mais im Hundefutter
Gelegentlich etwas frischer Mais, Leckerchen mit Mais oder etwas Popcorn sind ok, solange dein Hund keine Mais-Allergie hat. Vermeiden solltest du aber auf jeden Fall ein Hauptfutter (meist Trockenfutter) dessen Inhalt zu einem größen Teil aus Mais und/oder anderem Getreide besteht.
Entscheide dich daher lieber für ein hochwertiges Trockenfutter, wie z.B. RyDog Fleischflocke Hirsch (Werbepartner) oder RyDog Fischflocke Wels. (Werbepartner).