Verstopfung – was dem Hund jetzt helfen kann
Wenn dein Hund Probleme beim Kotabsatz hat oder längere Zeit kein Häufchen mehr gemacht hat, könnte er unter einer Verstopfung leiden.
In diesem Beitrag erfährst du, anhand welcher Symptome du eine Verstopfung bei deinem Hund erkennen kannst, wie du ihm mit Hausmitteln helfen kannst und wann du besser zum Tierarzt gehen solltest. Außerdem lernst du die möglichen Ursachen einer Verstopfung beim Hund kennen und was du tun kannst, um einer Verstopfung vorzubeugen.
Inhaltsübersicht
Wann spricht man von einer Verstopfung beim Hund?
Staut sich der Kot deines Hundes im Dickdarm an, wird er immer dicker und fester. Er kann dann nicht mehr ausreichend von der Darmmuskulatur weitergeschoben werden. Daraus folgen Probleme beim Kotabsatz – der Hund leidet unter Verstopfung.
Grundsätzlich ist zwischen einer akuten und einer chronischen Verstopfung zu unterscheiden. Eine akute Verstopfung verschwindet meist genau so plötzlich wieder, wie sie aufgetaucht ist. Hier kannst du deinem Vierbeiner sehr gut mit Hausmitteln helfen. Anders sieht das bei einer chronischen Verstopfung aus: Hier hat der Hund über einen längeren Zeitraum Probleme mit zu hartem Kot und sollte unbedingt in tierärztliche Behandlung.
Symptome für eine Verstopfung bei Hunden
Es ist wichtig, dass du zwischen den Anzeichen einer leichten und einer schweren Verstopfung unterschieden kannst. Bei einer schweren oder chronischen Verstopfung solltest du zur Abklärung der Ursachen und Behandlung deine Hund unbedingt zum Tierarzt bringen.
Typische Anzeichen einer leichten Verstopfung
Wenn dein Hund eine leichte Verstopfung hat, wird er wahrscheinlich eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigen:
- Der Kotabsatz dauert länger als normal
- Dein Hund muss sich beim Stuhlgang sichtlich anstrengen und scheint sich dabei unwohl zu fühlen.
- Er geht beim Gassigang immer wieder in die typische Hockposition, aber er scheidet keinen oder nur kleine Mengen harten Kot aus
- Schmerzen beim Kotabsatz
Wenn dein Hund nur diese Anzeichen einer leichten Verstopfung zeigt, gibt es verschiedene Hausmittel, mit denen du versuchen kannst, die Verstopfung deines Hundes zu lösen.
Anzeichen für eine schwere Verstopfung
Zeigt dein Hund zusätzlich eines oder gar mehrere der folgenden Symptome, könnte es sich um eine schwere Verstopfung handeln und du solltest nicht lange zögern, ihn zum Tierarzt zu bringen.
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Schwäche / Lethargie
- Aufgeblähter Bauch
- Seit mehr als 3 Tagen kein Kotabsatz mehr
Manche Hunde rutschen bei einer Verstopfung auch mit dem Po über den Boden, das sogenannte „Schlittenfahren“, wie man es sonst oft bei verstopften Analdrüsen beobachten kann.
Solltest du dir unsicher sein, ob nicht doch ein schwerwiegenderer Grund für die Verstopfung vorliegt, dann zögere nicht und bringe deinen Hund zum nächsten Tierarzt. Gerade bei Darmverschluss und Magendrehung zählt jede Minute!
Welche Ursachen können eine Verstopfung beim Hund auslösen?
In vielen Fällen liegt der Grund für eine akute Verstopfung darin, dass dein Hund etwas falsches gefressen hat. Doch es gibt eine Vielzahl weiterer möglicher Ursachen, die ich dir nachfolgend vorstellen werde:
- Fütterungsfehler – Allem voran steht hier die Fütterung von zu vielen Knochen, die zu sehr hartem „Knochenkot“ führt (vor allem beim Barfen ein häufiges Problem). Doch auch ballstaststoffarmes Futter und die Fütterung mit ausschließlich Trockenfutter können Verstopfungen begünstigen.
- Haltungsfehler – Zu lange Abstände zwischen den Gassigängen und zu kurze Runden (die meisten Hunde müssen sich erstmal eine zeitlang bewegen, bevor sie Kot absetzen können).
- Flüssigkeitsmangel – Um den Nahrungsbrei und somit auch den späteren Kot weich zu halten, braucht dein Hund ausreichend Flüssigkeit. Vor allem bei Hunden, die mit Trockenfutter gefüttert werden sowie bei älteren und nierenkranken Hunden muss verstärkt darauf geachtet werden, dass sie viel Wasser trinken. Auch bei fieberhaften Erkrankungen kann rasch ein Flüssigkeitsmangel entstehen.
- Bewegungsmangel – Aktive Hunde mit ausreichend Auslauf bekommen selten Verstopfung. Zu wenig Bewegung kann zur Darmträgkeit führen, die wiederum eine Verstopfung begünstigt. Sehr häufig ist dies bei übergewichtigen Hunden zu beobachten. Auch bei eingeschränkter Bewegungsfähigkeit durch Schmerzen oder erkrankungen des Bewegunsapparates kann es zu einer verminderten Darmbeweglichkeit kommen.
- Verschluckte Fremdkörper – Z.B. Gras, Steine, Plastik Holz etc. Auch verschluckte Haare können sich zu einem festen Haarballen bilden. Hier droht die Gefahr eines Darmverschlusses!
- Darmverschluss – Nicht nur verschluckte Fremdkörper, auch Störungen der Darmmuskulatur und krankkeitsbedingte Verengungen der Dickdarmwand und des Enddarms können zum lebensbedrohlichen Darmverschluss führen. Hier ist SOFORTIGE tierärztliche Hilfe zwingend erforderlich. Häufig wird eine Operation nötig sein, um das Leben des Hundes zu retten!
- Orthopädische Probleme – die meisten orthopädischen Probleme führen in der Folge zu unzureichender Bewegung und damit auch zur Verstopfungsneigung. Viele Hunde mit schmerzenden Gelenken können nur schlecht in die Hocke gehen um Kot abzusetzen.
- Medikamente – Einige Medikamente haben eine Stuhlverhärtung als Nebenwirkung. Vor allen trifft dies z.B. auf Eisenpräparate, Schmerz- und Beruhigungsmittel, Antiallergika und Entwässerungsmedikamente zu.
- Schmerzen im Bereich von Enddarm und Anus – Empfindet ein Hund Schmerzen in diesem Bereich, wird er versuchen, den schmerzhaften Kotabsatz aktiv zu unterdrücken. Ursache für solche Schmerzen können eine Analfissur, Entzündungen und Abszesse, Tumore oder Analbeutelprobleme sein.
- Krankheiten – Dies können zum Beispiel eine vergrößerte Prostata, eine Analdrüsen- oder Darmentzündung, Ausstülpungen der Dickdarm-Wand, fieberhafte Allgemeinerkrankungen, verschiedene Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabestes mellitus und Schilddrüsenunterfuktion), neurologische Erkrankungen, Beckenfrakturen bis hin zu Tumoren sein.
- Psychische Probleme – Hunde reagieren sehr sensibel auf Stress und Angst. Auch das kann zu einer Verstopfung führen.
- Magendrehung – Auch bei einer lebensgefährlichen Magendrehung kann der Hund keinen Kot mehr absetzen. Dies ist ein akuter NOTFALL!
Grundsätzlich bekommen alte Hunde häufiger eine Verstopfung. Das liegt vor allem an der im Alter nachlassenden Darmtätigkeit sowie an orthopädischen Problemen.
Hunde mit Verstopfung haben Probleme beim Kotabsatz!
So kannst du die Verstofung bei deinem Hund lösen
Wenn du feststellst, dass dein Hund eine Verstopfung hat und es ihm ansonsten gut geht, kannst du zunächst versuchen, sie mit den nachfolgenden Hausmitteln zu lösen.
Hausmittel gegen Verstopfung beim Hund
Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist der Grundstein bei der Bekämpfung von Verstopfung. Eine leichte Verstopfung kannst du dann mit den folgenden Hausmitteln versuchen zu lösen:
- Futtermenge reduzieren, Flüssigkeit unters Futter mischen (Wasser, ungesalzene Brühe oder etwas Milch) und mehrmals täglich kleine Portionen füttern.
- Verzicht auf Trockenfutter und Knochen
- Viel trinken – Um deinen Hund zum vermehrten Trinken anzuregen, kannst du ihm eine frische Brühe (Huhn oder Rind) kochen.
- Milch, Joghurt oder Hüttenkäse – wirken unter das Futter gemischt wie ein sanftes Abführmittel. Um keinen Durchfall auszulösen solltest du täglich maximal 20ml Milch bzw. 20g Joghurt oder Hütenkäse pro Kilogramm Körpergewicht geben.
- Pflanzliche Öle – z.B. Olivenöl und Schwarzkümmelöl haben ebenfalls eine abführende Wirkung. Auch hier ist die Menge ausschlaggebend: Mehr als 1 TL je Kilogramm Körpergewicht sollten es am Tag nicht sein, sonst droht Durchfall. Bitte kein Paraffinöl geben, auch wenn es oft empfohlen wird! Gelangt Paraffinöl beim Schlucken aus Versehen in die Luftröhre des Hundes und weiter in die Lunge, kann es zu einer schweren Lungenentzündung kommen.
- Ballaststoffe – Kleie, Flohsamenschalen oder Leinsamen. Bitte nicht zu viel und nur dann geben, wenn eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung vorliegt. Andernfalls kann die Verstopfung damit womöglich noch verschlimmert werden.
- Obst und Gemüse – Hier haben sich vor allem geriebene Äpfel, Aprikosen, Datteln, Birnen, Möhren, Sellerie und grünes Blattgemüse bewährt
- Gekochtes Sauerkraut – Wenn du deinem Hund etwas gekochtes Sauerkraut zu fressen gibst, hat das in der Regel schon nach wenigen Stunden eine „durchschlagende“ Wirkung und der Kotabsatz funktioniert wieder.
- Tee – Kamillen- oder Fencheltee
- Ein langer Spaziergang – Da Bewegung die Darmtätigkeit anregt, kann ein längerer Spazierguáng dazu führen, dass dein Hund sich endlich lösen kann
- Sanfte Bauchmassage – Eine behutsame Massage des Hunde-Bäuchleins kann die Darmtätigkeit unterstützen. Bitte nur machen, wenn dein Hund keine Schmerzen dabei zeigt!
Auf gar keinen Fall darfst du deinem Hund ein Abführmittel für Menschen geben! Auch von einem eigenständig durchgeführten Einlauf rate ich dringend ab!
Wann zum Tierarzt
In den folgenden Fällen solltest du deinen Hund besser beim Tierarzt vorstellen:
- Die Verstopfung wird mit Hausmitteln nicht besser
- Verdacht auf Fremdkörperaufnahme
- Schlechter Allgemeinzustand des Hundes
- Ein oder mehrere der oben genannten Anzeichen für eine schwere Verstopfung treffen zu
- Die Verstopfung hält länger als 2 bis maximal 3 Tage An (bei Welpen bereits nach 1 Tag!)
Auch wenn du dir unsicher bist, ob es tatsächlich nur eine leichte harmlose Verstopfung ist und nicht doch etwas Ernsteres: Lieber einmal zuviel als zu spät zum Tierarzt gehen!
Um dem Tierarzt die Diagnose zu erleichtern, solltest du ihn über Häufigkeit und Dauer der Verstopfung, aktuelle Medikamentengaben sowie über die Futterzusammenstellung informieren. Solltest du den Verdacht haben, woran die Verstopfung liegen könnte, z.B. eine Fremdkörperaufnahme, dann teile ihm auch dies mit.
Wie diagnostiziert der Tierarzt eine Verstopfung und wie kann er dem Hund helfen?
Falls erforderlich, wird der Tierarzt deinen Hund mittels einer Infusion erstmal mit Flüssigkeit versorgen, ihn rektal untersuchen und dabei ggf. versuchen, den Kot mit Hilfe eines Gleitmittels manuell zu lösen. Hierzu kann dein Hund auch mit einem Beruhigungsmittel leicht sediert werden.
Gelingt das nicht oder besteht der Verdacht auf Fremdkörper-Aufnahme oder Magendrehung werden rasche, weitergehende Untersuchungen erforderlich, z.B. Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen und Bluttests.
Die jeweilige Therapie richtet sich dann nach der genauen Diagnose und kann sehr unterschiedlich ausschauen. Das reicht von einer Akutbehandlung wie z.B. der Gabe von Schmerzmitteln, einem Einlauf oder abführenden Medikamenten bis hin zu der operativen Entfernung eines festsitzenden Fremdkörpers.
Vorbeugung gegen Verstopfung beim Hund
Damit es bei deinem Hund möglichst gar nicht erst zu einer Verstopfung kommt, kannst du einiges tun:
- Eine ausgewogene, gesunde Ernährung, möglichst mit einem hochwertigen Nassfutter. Leidet dein Hund häufiger mal unter einer leichten Verstopfung, solltest du Trockenfutter vermeiden.
- Füttere möglichst keine Knochen. Solltest du barfen, achte darauf, dass der Knochenanteil in der Gesamtfuttermenge nicht zu hoch ist.
- Übergewichtige Hunde leiden öfters unter Verstopfung als normalgewichtige. Deshalb solltest du auf eine schlanke Linie bei deimen Hund achten und vorhandenes Übergewicht abbauen.
- Wenn dein Hund ein kleiner „Müllschlucker“, dann achte zuhause darauf, dass er keinen Zugang zum Mülleimer hat.
- Achte darauf, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Das füttern von Nassfutter, dem du ggf. etwas Wasser beimengen kannst, stellt auch bei eher trinkfaulen Hunden eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung sicher.
- Sorge dafür, dass dein Hund stets ausreichend Bewegung hat. Das regt die Verdauung an und wirkt einer Darmträgheit entgegen.
- Gib deinem Hund genug Gelegenheit und ausreichend Zeit, seinen Kot abzusetzen. Leider sehe ich immer wieder Hundehalter, die ihren Vierbeiner, noch während er sein Häufchen macht, an der Leine weiterziehen.
- Setze deinen Hund keinem unnötigen Stress aus. Häufige Auseinandersetzungen mit anderen Hunden, mangelnde Rückzugsmöglichkeiten, zu viel Lärm, ein zu strenger Umgang mit ihm sind nur einige Gründe, wegen denen sich ein Hund gestresst fühlen kann. Auch deine eigene Stimmung kann sich auf deine Fellnase übertragen.
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